Fleischmann lieferte als eine der ersten Varianten 1997 die 03 094 des Bw Mönchengladbach in DB Ep. IIIb-Ausführung unter der Katalognummer 4104 sozusagen als "Standard-Ausführung" ab.
Der Zustand des Modells entspricht dem des letzten Betriebsjahres 1967 (z 1.8.67, +12.3.68). Zuvor zeigte die Lok auffällige, z.T. für die 03 der DB typische Merkmale, die Fleischmann durchaus hätte mit vorhandenen Formen nachbilden können. Zudem können auch an diesem Modell noch einige Details ohne großen bastlerischen Aufwand verbessert werden.
Quellen:
- 03 094 vom Bw Deutzerfeld in Remagen am 14.06.1958 um 15.42 Uhr mit D702 (Frankfurt - Dortmund) in Gleis 1 Foto: Hans Schmidt, Boppard in www.bahnalltag.de
- 03 094 Bw Deutzerfeld 1958 vor E709 Frankfurt-Dortmund in Franfurkt/M. Hbf. Foto: Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt
- 03 094 1959 in Gelsenkirchen, Foto: Willy Marotz in Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt
- 03 094 Aachen Hbf ca. 1962, Foto: H. Knüfer in Drehscheibe online
- 03 094 bei Kaltenkirchen am 28.5.65 Foto: Hartmuth Bornhöft
- 03 094 2 Aufnahmen um 1965 in EJ Sonderheft 1/91 "Die Baureihe 03", Obermayer/Weisbrod
- 03 094 z ab 1.8.67 Hohenbudberg Foto: Martin Welzel 1969 in Drehscheibe online
Eine Liste der für die Baureihe 03 der DB angebotenen Modelle findet sich im Modellbau-Wiki
Ich möchte mich hier auf grundsätzliche Korrekturen beschränken, werde aber weitere mögliche Verbesserungen zumindest erwähnen.
Räder: Zunächst fällt der in den Abmessungen deutlich zu kleine Nachlaufradsatz auf. Ist man nicht auf Räder gem. NEM 310 (Standard bei Fleischmann) angewiesen, so kann man ohne große Nacharbeiten den Nachlaufradsatz Weinert 5662 (RP25) verwenden. Bei dieser Gelegenheit sollte man dann auch die Vorlaufradsätze gegen Weinert 5652 (850mm, 9 Speichen!, RP25) tauschen.
Rauchkammertür: Gerade die 03 mit ihren Altbaukesseln konnte man schon von weitem daran erkennen, dass sie die alten Rauchkammertüren mit nur stillgelegtem Zentralverschluss behalten hatten. Deshalb war das Lokschild im unteren Bereich der Türe montiert und die 3 Handgriffe an der Tür waren fast immer noch vorhanden. Da Fleischmann Rauchkammertüreinsätze nicht einzeln als Ersatzteile abgibt, muss man das Fleischmann-Einsteckteil gegen eine Messingguss-Rauchkammer von Weinert (Nr. 8055, wird mit Handrad, Lokschildhaltern für Gussschild und UIC-Nummer geliefert) austauschen. Dabei sind Lackierarbeiten erforderlich, die mit dem guten Marderhaarpinsel erledigt werden können (Entfetten, Grundierung und Schwarz seidenmatt). Dabei möchte man wahrscheinlich auch die etwas zu groben Windleitbleche durch Weinert-Bleche ersetzen.
Beleuchtung: Will man das obere Spitzenlicht nachbilden (erst nach 1958 an der 03 094 nachgewiesen), so kann man entweder als Ersatzteil von der Roco 03.10 ein oberes Spitzenlicht mit eingesetztem Lichtleiter in die etwas aufgeweite Bohrung einsetzen oder aber ein entsprechendes beleuchtetes Spitzenlicht von Weinert verwenden. Auch die unteren Laternen lassen sich z.B. gegen die der Roco 03.10 tauschen, da der Lichtleiter perfekt passt. Da die Nachbildungen von Fleischmann nur als grob bezeichnet werden können, will ma aber vermutlich gleich alle Leuchten austauschen, da man sie ja ohnehin nur zusammen erstehen kann. Gleiches gilt für das Tenderlicht. Etwas hellgraue Farbe sollten man den runden Körpern der Treibwerksbeleuchtung gönnen.
Beschriftung: Bereits im Zeitraum 1956/57 wurden die Gussschilder "Deutsche Bundesbahn" gegen den ab Ende 1955 eingeführten "DB-Keks" ausgetauscht. Bei der 03 094 kann man dies wörtlich nehmen, denn das Lokschild wurde nicht nach unten versetzt, der Keks saß also bis 1962 auffällig hoch an der Seitenwand des Führerstandes. Da für die Rauchkammertür ohnehin ein Lokschild beschafft werden muss, empfehle ich, einen Komplettsatz geätzte Schilder bei Modellbau Beckert in der Ausführung DB, Epoche III (BD Köln, Bw Mönchengladbach* bzw. Bw Köln-Deutzerfeld) zu beschaffen. Diese Schilder werden mit Klarlack befestigt. Ggf. muss die Montagefläche vorher geebnet werden.
*Die Schreibweise des Bw Mönchengladbach auf Lokschildern ist vor 1961 unklar, vermutlich "Bw Mö.-Gladbach" oder "Bw M-Gladbach". Ich recherchiere noch.
Weitere Arbeiten können sein:
- Ersatz der Lok- und Tenderpufferbohle durch Weinert-Teile, da die typische Fleischmann-Konstruktion zu hoch montierte Pufferbohlen aufweist. Einbau von Federpuffern 5,2mm und Befestigung der Schienenräumer (Weinert etc.) am Vorschuh statt am Vorlauf-Drehgestell.
- Austausch der Frontfensterblenden durch Stauschuten (nur bis ca. 1960 an 03 094 nachgewiesen, danach abgebaut)
- Versetzen der Pumpen nach vorne - so wurde 03 094 noch 1960 gesehen.
- Montage von Kolbenstangenschutzrohren (Weinert etc., auf Mindestgleisradius achten!)
- Vertiefen oder dunkleres Einfärben der angedeuteten Öffnungen im Barrenrahmen.
- Austausch des Nachläufergestells durch entsprechendes Weinert-Teil.
- Abdrehen der Treibräder auf RP25 durch Fachwerkstatt.
- Austausch der Ackermann-Sicherheitsventile durch solche von Weinert mit Stellstangen
- Austausch der Wasserkastendeckel durch Teile von Weinert oder Modellbau Crottendorf mit Bedienungsgestänge.
- Einbau des Entkalker-Einfüllstutzens auf der Heizerseite des Tenders
- Echtkohle in glaubwürdigerer Häufung in den Tender bringen.
- Nachdunkeln der Steuerung oder Austausch durch Weinert-Steuerung.
- Altern mit Kalk-, Wasser- und Ölspuren.
- Einbau von LED als Beleuchtung
- Einbau eines DCC-Dekoders mit oder ohne Soundchip und Lautsprecher
Nicht korrigieren kann man die zu flache Stellung des Frontbleches unter der Rauchkammer. Damit ist auch eine Montage von Wagner-Blechen anderer Anbieter unmöglich.
Wichtiger Hinweis beim Zerlegen des Tenders 2'2' T34: Die Bodenplatte ist im hinteren Bereich nur in den Metallblock geklemmt. Sie muss mit Gewalt herausgebracht werden. Verbiegt sie sich dabei, hält sie die hintere Antriebsachse nicht mehr und der Antrieb wird zerstört.Den Motorbitte niemals ölen! |
Text und Fotos, soweit nicht abweichend vermerkt © Will Berghoff